An einem Regentag unterwegs im Mangfallgebirge zwischen Wildbad Kreuth und Lenggries.
Der Bus von Tegernsee zur Klamm ist leer. Der Wetterbericht hat Regen angesagt, und Schnee weiter oben. Ich gehe keine zwanzig Minuten, schon spüre ich die Kälte und Nässe auf meiner Haut. War wohl keine so gute Idee, Roß- und Buchstein sind von einer dichten Wolkendecke verhüllt, die ersten Gipfel auf meinem Weg nach Lenggries fallen ins Wasser, rechts vorbei führt der Weg an den in den Wolken liegenden Gipfeln hinauf zu den Roßsteinalmen. Niemand ist da. Unter einem Vordach, etwas geschützt, eine kurze Rast. Mit jedem meiner Schritte erhält die Natur um mich und in mir etwas mehr von ihrem Zauber, selbst zu sein. Regen und Nebel nehmen zurück was die Sonne entblößte. Es gibt, was immer schon da ist. Schlechtes Wetter, nein, das ist es nicht, auch mit einem alten Anorak, dessen Goretex-Membran seit Jahren aufgelöst im Innenfutter lose herumhängt. Durch das Laufen wird mir warm. Ich sehe mehr im Nebel als an einem sonnigen Herbsttag. Es geht sich jenseits der Augen. Hinüber zum Seekarkreuz fällt der erste Schnee, der aber noch nicht liegen bleibt. Der Sommer ist vorbei. Meine Hände sind kalt. Maria Eck, es ist lange her, dass ich hier war. Ich erinnere mich. Etwas luftig mit schönem Tiefblick geht es hinüber, an der Lenggrieser Hütte vorbei, durch den Sulzer Steig hinab nach Hohenburg – ja und dann noch nach Lenggries zum Bahnhof. Wanderparkplätze sind nur noch verlassene Zwischenstationen, ohne Möglichkeit anzukommen. Etwas vollkommen sinnloses haftet ihren leeren Flächen an. Ich gehe weiter, und weiß warum. Bilder sind geboren um Worte zu suchen.
Ein schöner Bergtag, ganz alleine unterwegs, all die Naturzerstörungen haben sich für ein paar Stunden in Luft aufgelöst – wilde Wasser in einem wilden Traum aus Weg und Natur.
Der Weg in Bildern und Texten mit Musik von The Freeharmonic Orchestra. Keine Anleitung im Sinne eines Tourenführers um von A nach B zu kommen.