Im Spiegel der Natur


Mit Bildern der Studie „Auf der Suche nach dem verlorenen Schnee“ .

Ort: Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern
Zeilerweg 2
D-83671 Benediktbeuern

4.12.2025 bis 3.2.2026

Öffnungszeiten: Täglich 10:00 bis 17:00

Vernissage am Donnerstag, den 4.12.25 – 18:00 (keine Anmeldung erforderlich)

Führungen auf Anfrage

Die Bilder dieser Ausstellung sind eine fotografische Auseinandersetzung mit der Frage nach der Natur. Was heißt hier Natur im Unterschied zu der vom Menschen geschaffenen Kultur? Ergänzend zu großflächigen Panoramabildern von Seen und Bergen zeige ich Tier und Pflanzenbilder aus ungewohnten Perspektiven und eine Natur im Entstehen und Vergehen. Mit der Ästhetik des Naturschönen kommt es auch zu einer Wahrnehmung des Guten. Selbstredend verlangt eine solche ästhetische Annäherung an die Natur dann auch einen guten, nachhaltigen Umgang mit der Natur als Schöpfung jenseits einer „nur“ Nutzung von materiellen oder touristischen Ressourcen. Mein Anliegen ist es aus der Ästhetik des Schönen eine Handlung des guten Umganges mit der Natur und damit auch dem Menschen als Teil der Natur zu entwickeln.

In dieser Ausstellung bewege ich mich weiter auf eine Spiegelung unser selbst im Anblick eines natürlichen Gegenüber. Fotografie als kulturelle Errungenschaft entzieht dem Anblick der Natur in einem ersten Moment scheinbar seine „Lebendigkeit“. In der Antike war Technik (altgriechisch τέχνη téchne) als alles vom Menschen geschaffene ausreichend für den Begriff der Kunst. Mit der Industrialisierung und dem verschwinden der ungenutzten Landschaft wurde der Kunstbegriff immer enger gefasst und distanzierte sich schließlich als einzigartiges Kunstwerk mit hohem Sammlerwert von einem stetig wachsenden Markt von nur noch „künstlichen“ Massenprodukten. Mit mehr als 1 Billion Fotos pro Jahr im digitalen Zeitalter stellt sich die Frage, ob es fotografisch überhaupt noch möglich ist, mit dieser téchne ein Kunstwerk zu schaffen. Meine Antwort ist „Ja“, und gerade jetzt. Ich verfolge dabei im Grunde einen ganz einfachen Weg. Eine schlichte Konzentration auf das Wesentliche. Ich bilde das Naturschöne im fotografischen Blick ab. Damit wird dieser festgehaltene Augenblick ganz „natürlich“ zum Kunstschönen mit einer neuen Lebendigkeit erfüllt. Wie Theodor W. Adorno in seiner Ästhetischen Theorie sehe ich Natur als Vorbild des Schönen, auch für das Kunstschöne. Es ist also weniger der „kreative“ Eingriff in das Bild, mit dem ich versuche, eine Fotografie zum Kunstwerk zu machen, als mehr der „kreative“ Blick in eine „entschwindende“ Natur. Und damit spiegelt sich in jedem Bild auch etwas Verstecktes von uns selbst. Wir sind Natur und schaffen uns neu als Kultur. In dieser Spannung dürfen sie meine Bilder verstehen und vor allem sehen.


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