Ein Ort aus einer anderen Zeit


Das Gleißental unweit der S-Bahn Haltestelle Deisenhofen (MVV München) wirkt auf den Wanderer wie ein verwunschener Ort aus einer anderen Zeit. Eine ganz besondere Magie geht dabei von einer kreisförmigen Felsformation im Gleißental aus. Seine Entstehung hat Geschichte. Ein ehemaliger Steinbruch mit Hochbetrieb im Mittelalter. Der Steinbruch versorgte die Münchner Baustellen mit einem ganz besonderen Felsmaterial für Fundamente. Die Münchner Frauenkirche steht seit 1494 auf Gleißentaler Fels. Nagelfluh oder Konglomerat nennt der Geologe heute diese Formation aus Kies und Geröll. Es handelt sich um ein Sedimentgestein, das durch die Ablagerung in Flüssen entstanden ist. Transportiert wurden die Steine durch die mächtigen Gletscherströme der Würmkaltzeit vor etwa 15 000 Jahren . Bemerkenswert sind röhrenförmige, vertikale Felsformationen, die durch lang andauernde Verwitterungsprozesse entstanden sind. Als die ersten Sommerfrischler aus München Ende des 19. Jahrhunderts ins Gleißental kamen, waren diese Orgelröhren bereits eine Attraktion.

Felsformation im Gleißental, 2022

Eine schöne Wanderung führt von der S-Bahn Haltestelle Deisenhofen zum Deininger Weiher durch das Gleißental. Besonders reizvoll ist das Gleißental im Frühling, wenn die ersten Blüten aus dem noch graubraunen Boden herauskommen und den Winter auf die farbige Seite des Jahres hinweisen.

Hepatica nobilis

error: Der Inhalt ist Copyright geschützt. Bei Interesse an einem Bild dürfen Sie mich gerne kontaktieren.